Zwischenruf: Zukunft bauen ohne Infrastruktur?
Der Lichtenberg-Newsletter des Tagesspiegel berichtet über ein geplantes Bauprojekt an der Rummelsburger Bucht. Nahe dem Kraftwerks Klingenberg entsteht bis 2022 ein weiterer Bürokomplex mit 4000 Arbeitsplätzen. Dass hier für die Zukunft gebaut wird, zeigt sich nicht nur im futuristischen Design des Baus. So entstehen Duschen und Umkleideräume, Ladestationen für e-bikes, und hauptsächlich Stellplätze für Fahrräder und nicht für Autos.
Schade nur, dass die Hauptverkehrsachse vor der Haustür, die Köpenicker Chaussee/Hauptstraße, welche die einzige Verbindung in Richtung Ostkreuz und Innenstadt darstellt, keinen durchgehenden Radweg aufweist. Und auch die Straßenbahn hält hier nur alle zwanzig Minuten. Eine Taktverdichtung kommt – wenn überhaupt – erst mit der Tram- und Bus-Anbindung an das Ostkreuz. Doch deren Baubeginn steht noch in den Sternen. In Anbetracht tausender geplanter Wohnungen in Karlshorst und weiterer Gewerbe- und Wohnungsneubauten in der Nähe ist das fahrlässig: Gefahren und Konflikte sind vorprogrammiert.
Es zeigt sich einmal mehr: Wir brauchen in Rummelsburg und am Ostkreuz dringend durchgehende geschützte Radwege, mehr Straßenbahnen und vor allem: eine vorausschauende Verkehrsplanung!