BVV Abstimmung zur PBL Siegfriedstraße

Es geht weiter!

Warum?

Bezirksverordnete stimmen über die Pläne zur geschützten Radspur ab, einige Anwohner mobilisieren massiv dagegen!
Jetzt Unterstützung zeigen!

Wo?

Ausschuss für Ordnung, Verkehr und Bürgerdienste
Rathaus Lichtenberg, Raum 100
Möllendorfstr. 6, 10367 Berlin
(Google Maps Link)

Wann?

Dienstag, den
22.01.2019 um 19 Uhr
(Tagesordnung)

Für die Siegfriedstraße plant die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) die Einrichtung von geschützten Radfahrstreifen. Da auch Parkplätze wegfallen sollen, wird das Projekt kontrovers diskutiert: Sicherheit für Radfahrende oder kostenlose Parkplätze vor der Haustür? Das Netzwerk Fahrradfreundliches Lichtenberg setzt sich gemeinsam mit Changing Cities e.V. und dem ADFC Lichtenberg für eine schnelle Umsetzung der geschützten Radspur ein.

Unsere Vorstellung davon, wie die geschützte Radspur auf der Siegfriedstraße aussehen könnte

Als Baulastträger ist der Bezirk Lichtenberg verantwortlich für die Umsetzung der Planungen. Auf einer Bürger*innenversammlung wurde das Projekt am 04.12.2018 offiziell von der Senatsverwaltung vorgestellt. Im nächsten Schritt werden nun die Bezirksverordneten im Ausschuss für Öffentliche Ordnung, Verkehr und Bürgerdienste über zwei Anträge abstimmen. Ein Antrag der AfD lehnt die Pläne ab, ein Antrag von Bündnis 90 die Grünen fordert eine schnelle Umsetzung. Im Anschluss muss noch die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) der Beschlussempfehlung des Ausschusses folgen.

Die Abstimmung in der BVV wird darauf Einfluß nehmen, wie das Bezirksamt mit der Umsetzung der Pläne umgeht. Es liegt also an uns, klar zu machen, dass die geschützte Radspur wichtig ist und gebraucht wird! Das Projekt hätte Signalwirkung für Lichtenberg und ganz Berlin.

Informiert bleiben!

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Warum braucht es die geschützte Radspur?

  • Sicherheit für Radfahrende
    Aktuell fahren Radfahrende ohne jegliche Radinfrastruktur zwischen parkenden Autos (Dooring-Gefahr!) und den Tram-Gleisen (Sturz-Gefahr!). Ein Radfahrstreifen ohne Schutz würde weiterhin durch illegal haltende und parkende Fahrzeuge zu gefährlichen Ausweichmanövern führen. Daher kann nur ein geschützter Radweg zu einem Mehr an Sicherheit führen!
  • Mehr Radfahrende = weniger Stau
    Um mehr Menschen auf das Rad zu bewegen braucht es gute Angebote. Viele Menschen können sich unter den heutigen Bedingungen nicht vorstellen das Rad zu nutzen. Dies muss sich ändern, indem attraktive Radverkehrsanlagen gebaut werden die von Jung bis Alt gefahrlos genutzt werden können. Wenn mehr Menschen mit dem Rad fahren kommen diejenigen, die wirklich auf das Auto angewiesen sind, auch schneller voran.
  • Wichtige Verbindung zum Bahnhof Lichtenberg
    Die Siegfriedstraße stellt eine zentrale Nord-Süd-Verbindungsachse im Bezirk Lichtenberg dar und verbindet zahlreiche Wohngebiete im Norden und Süden. Südlich erfolgt die Anbindung an den überregionalen Bahnhof Lichtenberg sowie die Frankfurter Allee in Ost-West-Richtung. Zahlreiche neue Wohngebiete entstehen in Lichtenberg. Um die Bewohner auf das Rad zu locken, braucht es eine sichere Infrastruktur die auch zum Rad fahren einlädt!
  • Rettungskräfte kommen besser an die Häuser ran
    Die Feuerwehr wurde in die Planung einbezogen. Durch überfahrbare oder klappbare Trennungselemente ist auch ein Befahren durch die Feuerwehr möglich. Entgegen zur aktuell blockierten Parkspur verbessern sich die Bedingungen für eine schnelle Rettung!
  • Der ÖPNV wird beschleunigt
    Da die – teils langsamen – Radfahrenden auf ihrer eigenen Spur fahren werden, bremsen Sie den Tram- und Busverkehr nicht mehr aus. ÖPNV-Nutzer kommen schneller an ihr Ziel.
  • Konflikte mit Fußgänger*innen vermeiden
    Aufgrund der Breite des Gehwegs, sowie der Baum-Bepflanzung ist nicht genügend Breite für einen mindestens 2 Meter breiten Radweg vorhanden. Dies wäre nur durch massive Umbaumaßnahmen, einschließlich Baumfällungen, möglich. Niemand möchte aber die Bäume fällen!
  • Ohne Parkplätze, mehr Übersichtlichkeit
    Die vielen parkenden Fahrzeuge erschweren die Sichtbeziehungen und machen das Queren der Fahrbahn für Kinder und ältere Menschen sehr gefährlich. Der Bezirk schafft Ersatzparkplätze in der weniger befahrenden Rüdigerstraße (durch Querparken). Effektiv fallen lediglich 23 Parkplätze weg. Kein Vergleich zu ähnlichen Projekten wo hunderte Parkplätze wegfallen. Die Parkraum-Auslastung liegt im betroffenen Abschnitt mit 71-90% im mittleren Bereich (siehe Machbarkeitsstudie zur Parkraumbewirtschaftung im Bezirk Berlin-Lichtenberg [PDF]).
  • Pilot-Projekt mit Vorbild-Charakter in Lichtenberg
    Die Senatsverwaltung hat diesen Abschnitt ausgewählt um geschützte Radspuren im Rahmen eines Pilot-Projekts an verschiedenen Stellen in Berlin zu testen. Für Lichtenberg ergibt sich dadurch die Möglichkeit schnell Erfahrungen mit dieser Bauform zu sammeln und Erkenntnisse für zukünftige Baumaßnahmen einzubeziehen.
  • Es kann sehr schnell umgesetzt werden
    Wir begrüßen es sehr, wenn auch andere Stellen im Bezirk für geschützte Radspuren in Betracht gezogen werden. Wir haben bereits einige Vorschläge erarbeitet. Jedoch müsste für all diese Stellen zunächst die Planung begonnen werden, was erhebliche Zeit beansprucht. Die Planung für die Siegfriedstraße ist bereits abgeschlossen, was eine sehr schnelle Umsetzung ermöglicht.
  • Lieferungen und Müllabfuhr unverändert möglich
    Hier gibt es keine Änderung zur aktuellen Situation, bei der die Parkspur zum Halten auf den Tram-Gleisen zwingt. Die Alltagsbeobachtung zeigt, dass die Müllfahrzeuge auf die Gegenspur ausweichen, sobald eine Tram kommt. Lieferdienste halten in einer der Seitenstraßen. Die geschützte Radspur ändert am Status-Quo nichts.