Baustelle Storkower Straße
Wieder einmal selbst übertroffen hat sich die Berliner Verkehrslenkung (VLB) in der Storkower Straße. Dort finden gegenwärtig Bauarbeiten statt. In beiden Fahrtrichtungen wurden die dort vorhandenen (viel zu schmalen) Radstreifen baustellenbedingt aufgehoben. In Fahrtrichtung Möllendorffstraße wurde ein äußerst schmaler Ersatzradstreifen auf die Fahrbahn gepinselt. Abstand zum Fließverkehr direkt nebenan: quasi null. Den Sicherheitsabstand von 1,5 m beim Überholen von Fahrrädern hält natürlich kein Autofahrer ein.
Und auch der vermeintliche Radstreifen wirkt verdächtig schmal. Deswegen haben wir uns erlaubt nachzumessen: Siehe da, teilweise ist die Spur nur 66 cm breit. Das ist schmaler als manch ein Fahrradlenker. Außerdem sind auf diesem Weg noch verschiedene Absperrbaken aufgestellt. In der Gegenrichtung gibt es teilweise überhaupt keinen Ersatzradweg, dort wird der Radverkehr einfach auf den Gehweg geführt.
Dabei äußert sich das Mobilitätsgesetz relativ klar und deutlich, wie in solchen Baustellensituationen zu verfahren ist: Eine sichere Radverkehrsführung ist sicherzustellen, Einschränkungen dürfen nicht zulasten des Umweltverbundes, also des Rad-, Fuß- und öffentlichen Verkehrs gehen. Von einer sicheren Radverkehrsführung kann hier aber nicht die Rede sein. Und den Radverkehr einfach zulasten der Fußgänger*innen auf den Bürgersteig zu verfrachten, ist keine Lösung.
Und dann das: Ein Mitglied unseres Netzwerkes hatte die Baustelle bei der VLB gemeldet und Verbesserungen erbeten. Aber die teilt mit, man habe die Situation geprüft, es sei dort alles in bester Ordnung. Bei der VLB ist offenbar nicht alles in bester Ordnung, denn diese Situation ist gefährlich und widerspricht dem Mobilitätsgesetz. Wir erwarten Abhilfe – und das nicht erst wenn Ostern und Weihnachten auf einen Tag fallen.